Heute möchte ich Dir von meinem Weg, ab der vierten Etappe bis zur achten Etappe berichten. Ich bin am 30.7.2017 von Soest weiter in Richtung Weimar gefahren. Zuerst habe ich Homberg Efze an der A7 angesteuert – da mir dort jemand einen Schlafplatz angeboten hatte. Ich wusste vom Zeitplan, dass ich es nicht in einer Strecke beziehungsweise in einer Tour von Soest zu ihm schaffen werde. Somit hatten wir uns darauf geeinigt, dass ich ihm so weit wie möglich entgegen fahren und er mich mit dem Jeep auf den letzten Meter einsammelt, was mir gerade immer Sauerland entgegen gekommen ist. Aus freien Stücken hatte ich die Route bestimmt nicht gewählt.
Also bin ich am 30.07.2017 noch mit Aline, meiner liebenswerten Gastgeberin aus Soest, zum Treffen der Schöpfer-Gruppe von Facebook, welches Aline im Mitmachgarten-Soest organisiert aufgebrochen. Dort habe ich viele wundervolle Menschen und besonders liebenswerte Menschen kennen gelernt. Die meisten von Ihnen haben sich aus gewissen Zwängen und Abhängigkeiten befreit, um ihrer Berufung zu folgen.
Neue Ziele für ein entspanntes Leben waren ein großes Thema. Um einfach aus der Abhängigkeit gewisser Gesellschaftlicher-Strukturen ausbrechen zu können. Ich bin dort unglaublich vielen liebevollen Seelen auf einem kunterbunten Haufen begegnet.
Eine junge Dame aus Wuppertal hat sich netterweise bereit erklärt, ein paar Gegenstände, die ich auch auf meinem Weg geschenkt bekommen habe mit in Richtung Heimat zunehmen. Da sie auf der lieben Paula einfach keinen Platz mehr gefunden haben. In den Abendstunden, ich glaube so gegen 18:00 Uhr bin ich dann Richtung Marsberg aufgebrochen um auf der Strecke spontan einen Schlafplatz zu finden, unter der Prämisse, das ich mich am nächsten Tag, so weit wie möglich an meinem nächsten Schlafplatz befinde. Dabei habe ich mich teilweise durch völlig unberührte Feldwege geschlagen wo das Gras circa 50-100 cm hoch war.
Mein Navi-App hatte mir nur Humbug und schräge Strecken angezeigt hat. Daher habe ich beschlossen das Zepter intuitiv selber in die Hand zu nehmen. Gegen 20:00 Uhr habe ich dann ein ziemlich gruseliges Waldstück verlassen indem ich es wirklich mit der Angst zu tun bekommen habe. Auf dieser Strecke musste ich an einem verlassenes Bauernhaus vorbei ziehen und mir ziemlich angsteinflößenden Tiergeräusche aus dem Wald zu Gemüte führen, welche eine leichte Panikattacke in mir ausgelöst haben. Da Paula so schwer bepackt gewesen ist, war dies wirklich ein unglaublicher Akt aus diesem verlassenen Waldstück zu fliehen. Aufgrund dessen, dass es so unglaublich warm und sonnig gewesen ist habe ich relativ schnell meine zwei Flaschen Bitterlemmon vertilgt.
Ich war froh als ich den nächsten kleinen Ort Namens in der Nähe von Ellingsen erreicht habe. Dort habe ich einfach an der ersten Haustüre geläutet und nach ein wenig Wasser gefragt. Man hat mir neben einer Runde Kranwasser, noch ein Müsliriegel mit auf den Weg gegeben wollen. Diesen habe ich aber abgelehnt, da ich noch einen Zuchini-Kuchen von Aline mit im Gepäck hatte. Außerdem habe ich mich auf dem Schöpfertreffen kugelrund gefuttert hatte. Anschließend habe ich lange mit einem guten Freund telefoniert, was die Fahrt sehr angenehm gestaltet hat und gegen 21:00 Uhr habe ich an einem Bauernhof versucht in einer Scheune Unterschlupf zu finden.
Die ganze Familie des Hofes hat mich wirklich nett empfangen. Man hat mir einen Schlafplatz auf dem Balkon angeboten falls ich nichts anderes finde.
In der Scheune konnte ich nicht leider keinen Unterschlupf finden, da die Bauern in diesem Gebiet die gerade dabei waren die Ernte bei dem trockenen Wetter einzufahren, somit bin ich einfach weiter Richtung Marsberg gefahren.
Gegen 21:30 Uhr habe ich dann einen kleinen Jungen mit einem Hund auf der Straße in Menzel getroffen. Diesen habe ich dann freundlich gebeten, mir einmal seine Eltern vorzustellen. Seine Mutter habe ich höflich gefragt ob sie eine Möglichkeit sieht, dass ich bei Ihnen irgendwie übernachten könnte – gerne auch in einem Gartenhaus.
Die arme Frau war völlig perplex…
Zu dieser Uhrzeit einer Frau mit Fahrrad zu begegnen die kein Schlafplatz hat, hat sie sichtlich irritiert. Netterweise hat sie mir dann jedoch den Hinweis gegeben, dass ich auf einem nahe gelegenen Sportplatz ganz gut unterkommen könnte, weil dort auch die Sanitäranlagen meist geöffnet sind. Aus diesem Grund habe ich mich dann weiter Richtung Sportplatz begeben.
Auf dem Weg habe ich mir einen Spielplatz angeschaut, der sehr idyllisch lag. Jedoch war das Gras viel zu nass um dort zu nächtigen weil circa 150 m von diesem Spielplatz entfernt eine Riesenweiher existierte. Zudem haben die Mücken diesen Ort zu ihrem Revier gemacht. Also bin ich weiter Richtung Sportplatz gezogen und kurz bevor ich ihn erreicht hatte, ist die Frau, die mir den Schlafplatz empfohlen hatte mit ihrem Auto hinter mir hergefahren um mir doch noch ihr Gartenhaus zur Verfügung zu stellen. Tausend Dank an dieser Stelle.
Als ich dort mit Paula nach ca. 7 min angekommen bin hatte die ganze Familie mir schon das Gartenhaus liebevoll eingerichtet. Die Oma von dem kleinen Jungen, den ich auf der Straße angesprochen hatte, hatte bereits ein Käsebrot für mich gemacht und man hatte mir einen Apfel, Wasser und ein Radler und ein Bett bereit gestellt. Ich habe noch eine ganze Zeit mit der Familie im Garten gesessen und von meinen Erlebnissen berichtet. Da die Familie laktosefreie Milch im Haus hatte, hat man mir bereits für den nächsten Tag meinen Kaffe vorbereitet und in einer Thermoskanne vor die Hütte gestellt.
Gegen 24 Uhr bin ich an einer wundervollen geschützten Gartenhütte ins Land der Träume entschwunden. Am nächsten Morgen habe ich mich mit einer Gießkanne und einem Spiegel im Garten meiner Morgentoilette gewidmet. Als ich mit Paula los wollte hat man mich mit einem zauberhaften Gastgeber Geschenk überrascht. Die liebe Paula war behangen mit einer rosa Geschenkhandtasche, in dieser befand sich eine Schokolade, ein Büchlein über Glück, mit einer persönlichen Widmung und ein Apfel, sowie eine Flasche Wasser.
Diese Begegnung hat mir wahnsinnig viel Vertrauen und Kraft und Mut für die Weiterfahrt gegeben. Schließlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch einige Kilometer vor mir. Am nächsten Morgen bin ich über einige Felder und Wiesen Richtung Marsberg aufgebrochen und habe auf diesem traumhaften Weg einige Impressionen eingefangen können. Gegen 17:00 Uhr habe ich nach einer langen Landstraße die nur Berg aufging hin schmeißen wollen, mich dann jedoch für meine Bedürfnisbefriedung entschieden und an einem Haus wieder einmal ganz keck nach Wasser gefragt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts gefrühstückt, das leckere Käsebrot aus Menzel hatte ich nämlich bereits am vor Abend verschlungen. Jedoch hatte ich noch immer Aline’s zuckersüßen Zuchini-Kuchen im Gepäck den ich mir aber für später aufheben wollte. Auf der Anhöhe von Marsberg bin ich gut eine viertel Stunde Berg abgefahren bevor ich mich vorher ewig lange den Berg hoch gequält hatte, war dies die pure Ektase. In Marsberg angekommen, habe ich dann meinen Gastgeber für die kommende Nacht kontaktiert um mir meinen Standort durch zu geben. Jedoch konnte ich Ihnen erst mal nicht erreichen. Somit habe ich einfach geschaut welcher der einfachste Weg Richtung Edersee ist.
Auf dem Weg bin ich noch drei Kerlen begegnet mit denen ich ein Tauschgeschäft machen wollte – dies jedoch ist geplatzt. Ich wollte unter meiner Erschöpfung Paula gegen eine ARPE eintauschen.
Nachdem ich noch kurz mit Aline aus Soest telefoniert habe, habe ich in den Abendstunden beschlossen meinen Weg nicht weiter fortzusetzen und mir einen Platz zu suchen wo ich im Notfall auch nächtigen kann. Da der Herr aus Homberg sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zurückgemeldet hatte, habe ich mich an eine kleiner Lichtung niedergelassen, die von einer Landstraße ab ging und auf der einen Seite von einem Bach und auf der anderen Seite von einem Weidezaun eingezäunt worden ist. Ich bin mit Paula durch den Bach gestiefelt um mich hinter einem Baum etwas geschützt niederzulassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch eine Flasche Wasser und ein Stück Zucchini-Kuchen, welches ich mir dann erst mal eingeteilt habe, da ich am nächsten Morgen erst einmal 17 km bis zur nächsten Dorf vor mir hatte.
Nachdem ich mich niedergelassen habe, hat sich dann auch mein Gastgeber für die Nacht gemeldet. Er hat mir indirekt aber mehr als deutlich mangelnde Leistung vorgeworfen und sein Versprechen nicht eingelöst, mich und Paula mit seinem Jeep abzuholen. Sondern hat mich zwischen Marsberg und Bad Arolsen sitzen lassen.
Da ich solch eine Situation im Vorfeld bereits eingeplant hatte, habe ich mich einfach meinem Schicksal gefügt, mich am Bach gewaschen und Bett fertig gemacht und mich im Sonnenuntergang schlafen gelegt. Kurz bevor ich ins Land der Träume entschwunden bin, stand plötzlich ein wieherndes Tiere vor mir und das einzige was uns getrennt hat, war die liebe Paula.
Es hat mich ein wenig irritiert, da ich bei Tag nirgends ein Pferd gesehen habe. Jedoch war ich einfach zu erschöpft und an genervt, dass ich diesem verrückten Waschbären oder was auch immer einfach angeschrien habe um mir dann meinen Schlafsack über den Kopf zuziehen.
Irgendwann bin ich völlig erledigt neben meiner geliebten Paula eingeschlafen. Sie hatte mich komplett abgesichert und mein Gepäck war ebenfalls mit dem Schloss an Paula gesichert.
Meine Wertsachen habe ich an meinem Körper im Schlafsack untergebracht.
Gegen 1:00 Uhr hab ich dann einen Anruf erhalten, den ich im Halbschlaf erst einmal überhaupt nicht annehmen konnte. Erst als es um mich herum mehr als nur geknallt hat, da ein Gewitter über mir aufgezogen war, habe ich geschaut wer mich angerufen hat und zurückgerufen.
An dieser Stelle meiner Tour, wurde mir mal wieder bewusst, dass es so etwas wie Gott, also eine Höhere Macht gibt. Denn der liebe Hubert, hatte im Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt und hat das komplette Management für einen sicheren Schlafplatz in meiner Nähe übernommen.
Er hat sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt um mir einen sicheren Schlafplatz zu organisieren und am Ende bin ich 7 km durch den eisigen Regen zurück nach Marsberg gefahren und habe somit gegen 2 Uhr in der Pension Beverungen ein Zimmer mit allem was das Herz in so einer Situation begehrt zur Verfügung gestellt bekommen.
Hubert hatte mir bereits vor Reisebeginn ein Gutschein mit 100 Euro zugesteckt, den ich dann für diese Pension einsetzen konnte. Da ich am nächsten Morgen so erschöpft gewesen bin, habe ich noch eine Nacht verlängert und den kompletten Betrag im Gutschein in Marsberg gelassen.
In dieser Pension bin ich von der Familie herzlich aufgenommen, versorgt und sogar integriert worden. Ich habe mir unter anderem einen alten Porsche des Hausherren angeschaut und mich mit den Kindern beschäftigt. Die Pension war ein wahres Geschenk Gottes, weil ich meinen Weg erst einmal neu grob planen musste und etwas Zeit für mich brauchte.
Tausend Dank lieber Hubert, für deine fachmännische Führung in dieser heiligen Nacht!
Aber auch in Sachen weiterfahrt ist mir wundervolle Hilfe zur Verfügung gestellt worden. Meine langjährige Freundin aus Kindheitstagen hat mir eine Zugfahrt von Marsberg nach Erfurt organisiert. Zudem hat mir mein Anlaufpunkt in Weimar, die liebe Doreen eine Unterkunft bei Uta in Erfurt für den Folgetag organisiert.
Somit bin ich nach dem großen Gewitter und einer mehr als menschlichen Enttäuschung, am Folgetag Richtung Erfurt, über Kassel mit der geliebten DB aufgebrochen. Diese Zugfahrt hat mir bereits im Vorfeld einige Nerven gekostet, besonders weil Paula so schwer bepackt gewesen ist und man sein Gepäck im Zug eigentlich vom Rad nehmen sollte.
Man könnte sagen ich hatte vor der Zugfahrt leichte Panikattacken. Jedoch habe ich versucht mich selber zu Erden und einfach ins Gottvertrauen zu gelangen.
Am Morgen meiner Abfahrt habe ich noch kurz mit meinem Noch- Ehemann telefoniert, der aus vergangenen Tagen einen Kunden in Marsberg grüßen wollte. Zu diesem Kunden habe ich mich vor meiner Abfahrt in einen Kindermoden Laden in die Einkaufstraße von Marsberg begeben. Auch dies war eine wundervolle Begegnung und er hat mir erst einmal, ein wenig die Angst genommen, was die ganzen umsteige Gegebenheiten am Bahnhof anging.
Nach dieser Begegnung bin ich langsam Richtung Marsberger Bahnhof aufgebrochen wo ein junger Mann mir weitere Ängste genommen hat. Er hat mir erklärt hat, dass eine Art S-Bahn kommen wird, wo ich das Fahrrad ganz leicht rein buchsieren kann.
Dieser bestand aus drei Waggons und ich bin prompt in den falschen eingestiegen. Aber ein netter Schaffner hat mir dann geholfen das Fahrrad ins richtige Abteil zu befördern. Mit ihm habe ich noch eine ganze Zeit geredet und er hat mir dann erklärt, wie ich in den ICE nach Erfurt umsteige.
Damit waren eigentlich alle meine Ängste besiegt und eigentlich wie immer unbegründet den irgendwo findet man immer Hilfe.
Als ich in Warburg umsteigen musste, ist ein junger Mann mit einem wundervollen Lächeln ebenfalls in den selben Zug den ich nehmen musste umgestiegen. Wir haben eine ganze Zeit lang über Radtour geredet und es kam raus dass er schon im Ausland eine ähnliche Aktion gemacht hat. Diese Begegnung hat mich in einen magischen Bann gezogen, weil dieser junge Mann so unglaublich wundervolle glänzende Augen hatte. Leider trennten sich am Kassler Bahnhof unsere Wege und ich habe bis heute auch nichts mehr von ihm gehört.
Um den Anschlusszug zu bekommen hatte ich genau 3 Minuten Zeit, da der Zug in dem ich mich befand getrödelt hatte, da ich von Bahnsteig drei auf sieben wechseln musste, bin ich illegaler Weise mit Pauls durch den Bahnhof geradelt und konnte gerade eben noch den Zugführer aufhalten und den Schaffner dazu überreden, dass ich noch einsteigen darf.
Eigentlich hätte ich mit Paula überhaupt nicht mehr reingepasst. Jedoch haben sie netterweise dafür gesorgt mich noch irgendwie unter zu bekommen. Die andern sieben Radfahrer die ebenfalls in diesen Zug wollten, hatten leider Pech. Das Fahrradabteil war mehr als voll und da ich mein Gepäck nicht komplett mit an meinen Sitzplatz nehmen konnte bin ich bei Paula geblieben.
Ich habe mich zu Aziz aus Afghanistan gesetzt und mit ihm auch ein kleines nettes Video bei Facebook gedreht. Da es sehr heiß war, musste ich bei ein paar mit Mitmenschen nach etwas Wasser fragen weil mein Kreislauf im Zug nicht mehr so ganz mitspielen wollte.
Ich hab dort auch noch zwei andere wundervolle Menschen kennen gelernt die zum Bodensee unterwegs waren um sich ein Hund anzuschauen. Dies fand ich amüsant weil die beiden so unglaublich in ihrer Leichtigkeit unterwegs gewesen waren.
Durch die ganzen Gespräche in diesem Abteil gingen die 2 Stunden Fahrt relativ zügig um und als ich am Erfurter Bahnhof ausgestiegen bin, ging mein Herz auf. In mir verbreitete sich ein Gefühl von nach Hause kommen. Ja, ich war unglaublich froh das ich das Sauerland verlassen konnte, diese ganzen Berge ohne weitere Anstrengungen hinter mir gelassen habe. Auf dem Bahnsteig habe ich erst einmal ganz tief durchgeatmet und an einem China Laden ein Schluck Wasser geschnorrt.
Da ich keinerlei Empfang am Erfurter Bahnhof bekommen habe, jedoch über WhatsApp noch die Adresse von meiner Übernachtung Möglichkeit abrufen konnte, habe ich einem jungen Mann an einem Erdbeerstand um Hilfe gebeten. Er hat mich dann umgehend, in den richtigen Stadtteil geschickt. Auf diesem Weg habe ich mir noch eine Kirche angeschaut in der gerade eine Ausstellung zu Gast war.
Ich hab die Chance genutzt, mal in eine offene Kirche zu gelangen. Jedoch war die Stimmung dort nicht wirklich beruhigend, diese Kirche wurde nämlich bei meinem Besuch von Grund auf renoviert. Mit meinem Restgeld von Hubert bin ich dann zu einer Dönerbude gefahren und habe eine türkische Pizza gegessen.
Da ich unbedingt ein Live Video bei Facebook machen wollte, hab ich mich dann auf die Suche nach einem ruhigen Plätzchen gemacht was nicht wirklich einfach war, da es in diesem Stadtteil eigentlich keinen Park oder Ähnliches gab. Ich habe mich auf eine Wiese hinter einem Garagenhof gesetzt und den Menschen bei Facebook in einem LiveChat erzählt was ich aktuell so erlebt habe.
Ich habe Uta das erste mal angerufen hat, um mit mir abzuklären wo ich sie finde und wie der weitere Verlauf des abends für mich aussieht. In der nächsten halben Stunde habe ich mich bei der bezaubernden Uta eingefunden. Dort schnell geduscht, sodass wir dann schon mit dem Bus Richtung Fischmarkt starten konnten.
Netterweise hat sie mir die Busfahrt von einem Euro spendiert. Auf dem Fischmarkt haben wir dann noch eine Freundin von Uta getroffen und uns in einem Restaurant niedergelassen. Da ich schon gegessen hatte hab ich Schweppes genossen und den Klängen der Straßenmusiker gelauscht.
Habe versucht einfach anzukommen, einfach alles auf mich wirken zulassen. Die beiden Mädels waren sehr Tolerant und nachsichtig mit mir und haben mich auch noch ein wenig alleine durch die Straßen ziehen lassen.
Ich habe mir dann von draußen ein Konzert einer Kirche in der Nähe vom Fischmarkt angehört und später noch einen Fotografen in der Altstadt getroffen. Dort habe ich lange ein Gespräch mit ihm geführt und später habe ich drei russischen Straßenmusik meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt.
Da die andern Menschen, diesen drei wirklich bezaubernden Wesen kein Geld zukommen lassen haben habe ich mein ganzes restliches Geld genommen, um ihre Leistung zu würdigen. Schließlich habe ich das Geld ja selber von anderen Menschen gesponsert bekommen und warum sollte ich dies dann auch nicht weitergeben.
Auf der Rücktour im Bus hat Uta mir ganz tollen Dinge über eine Hochzeit aus ihrer Familie erzählt und mir viele Bilder präsentiert. Gegen 1:00 Uhr bin ich dann bei offener Balkontür mit der Gesellschaft ihres Kaninchen auf meiner ISO Matte eingeschlafen.
Gegen 7:00 Uhr haben wir uns dann fertig gemacht, weil Uta zur Arbeit musste und ich hab mich dann auf den Weg nach Weimar begeben. Jedoch fing es nach kurzer Zeit an zu tröpfeln und somit habe ich mich erst mal vor einem Hotel unter einem Baum regenfest eingekleidet um dann weiter Richtung Weimar aufzubrechen.
Irgendwann, wurde der Regen so stark, dass ich mich dann an einem Brautmodengeschäft untergestellt habe. Von dort aus habe ich dann ebenfalls ein Livechat auf Facebook gemacht und bin auf die glorreiche Idee gekommen, dass ich ja eigentlich wieder heiraten könnte. Schließlich wurden wir auf der ganzen Tour ständig Hochzeiten und Brautkleider präsentiert und der Mann mit den Leuchtaugen aus dem Zug hatte mich mit seiner Magie irgendwie für dieses Thema geöffnet.
Nachdem es dann etwas Trockner wurde und der Himmel wieder ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken gelassen hat, bin ich weiter Richtung Weimar gefahren relativ zügig wieder mitten auf dem Land gestrandet. Dort habe ich das Mädchen in mir einfach einmal freien Lauf gelassen.
Nachdem ein Sprinter vor dem Hochzeitsladen, den ich bereits am Morgen so lange begutachtet hatte, uns also mich und die Paula mitten auf dem Land überholt hatte, habe ich dann mit einigen Freunden in einem weiteren Live-Chat bei Facebook eine imaginäre Hochzeit geplant und bei einigen hat dies sogar Anklang gefunden. Jedoch hatte ich damit mein ganzes Datenvolumen aufgebraucht.
Ich bin über Utzberg weiter Richtung Weimar gefahren, bis mir am Wegesrand bestimmt 4 m hohe Sonnenblumen ins Auge gefallen sind. Diese wollte ich unbedingt fotografieren, was dazu geführt hat dass die Besitzer mich liebevoll in Beschlag genommen haben und dabei ist folgendes Video entstanden.
Ich bin dort bestimmt 4 Stunden versackt, bis Doreen mich angerufen hat und mit mir noch mal kurz zum Eis essen mit Uta nach Erfurt wollte.
Ich habe dann sogar noch bei den Herrschaften duschen und Paula zwischen parken dürfen.
Verrückt… Alles… In meinem Leben habe ich niemals solche einen Gastfreundschaft in diesem Ausmaß und so ein unbändiges Vertrauen erlebt…
In den Abendstunden hat mich Doreen dann in Utzberg abgesetzt, so dass ich mit Paula im schönsten Sonnenuntergang bis Weimar ruhig und gelassen weiter ziehen konnte.
Doreen hatte bereits Abendbrot mit frischen Mettbrötchen vorbereitet und ich konnte noch frische Gurken und Tomaten aus dem wunderschönen Garten Eden von den ganz lieben Herrschaften aus Utzberg zum Abendbrot bei steuern.
Gegen Mitternacht bin ich dann tot müde im Wohnwagen von Doreen und Achim untergekommen. Am nächsten Morgen auch relativ früh wieder aufgewacht. Schließlich wollte ich mal meine Erlebnis irgendwie online bringen und da Doreen frei hatte wollten wir auch ein wenig den Tag zusammen genießen.
Da ich Weimar schon vorab dreimal besucht hatte, hatte ich auch keine große Not so schnell wie möglich in die Stadt zu gelangen um sie zu besichtigen. Dadurch konnte ich mit Doreen einfach den Vormittag genießen. Sie hat dann ihr Brautkleid zu mir in den Wohnwagen gebracht, weil nach meinem Hochzeitsaufruf vom Vorabend bereits ein junger Mann aus Bremen gemeldet hatte, der mich unbedingt in Weimar daten wollte.
Doreen hat mich mit warm Wasser aus der Gießkanne im Garten geduscht und geholfen mich hübsch zumachen und dann habe ich noch einen live-Chat bei Facebook gestartet um die Leute auf dem Laufenden zu halten.
Gegen 17:00 Uhr kam der liebe Micha aus Bremen mich besuchen um mit mir Weimar unsicher zu machen. Er hat eine ganz schöne Strecke in Kauf genommen um mir zu begegnen.
Als Gag haben wir Micha mit dem Wolga von Achim bei McDonald’s eingesammelt und dann hat Achim uns gemeinsam mit Doreen mitten auf dem großen Marktplatz in Weimar zurück gelassen.
Ich habe dem zauberhaften Micha im Schnelldurchlauf die schönsten Orte in Weimar präsentiert und dann haben wir uns an meinem Lieblingsplatz mitten in Weimar niedergelassen, wo er mich zu einem wirklich netten Abendessen eingeladen hat.
Dafür danke ich Ihm an dieser Stelle wirklich sehr.
Im Anschluss sind wir zu Fuß zu Achim und Doreen nach Hause gegangen und haben im Garten noch gut 3 Stunden beisammen gesessen. Achim hat Micha dann angeboten dass er die Nacht mit mir im Wohnwagen verbringen kann, bevor er sich in seinem unbequemen Auto niederlässt.
Am nächsten Morgen sind wir alle gegen 8:30 Uhr aufgestanden weil Achim uns noch mit zum Oldtimer Treffen nach Sieglitz nehmen wollte. Somit habe ich eine Zeitreise durch lebt, die mich wirklich fasziniert hat.
Micha hat mich in Sieglitz verlassen, da er sich um sein Kind kümmern musste. Aber es war eine wunderschöne Zeit mit ihm, die mir keiner mehr nehmen kann.
Er hat mir netterweise noch die Helga mit auf den Weg gegeben, da er nicht wollte dass mir noch eine weitere Geschichte wie im Wald bei Marsberg wiederfährt.
Tausend Dank an dieser Stelle für alles.
Ab jetzt hatte ich nun zwei Frauen an meiner Seite um den restlichen Weg nach Berlin sicher zu überstehen.
Die ganzen Eindrücke in Sieglitz ganz besonders der Besuch in einem Museum haben mich sehr ausgelaugt und somit bin ich relativ früh in Weimar eingeschlafen. Da Achim am Montag den Wohnwagen zum TÜV bringen musste, habe ich beschlossen das ich früher nach Halle aufbrechen.
Netterweise haben Achim und Doreen mich dann bis Laucha begleitet und mich dort ganz liebevoll verabschiedet. Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Zeit in Weimar. Doreen hat mir unglaublich viel zu Essen für meinen Weg nach Halle eingepackt und die Berge Richtung Halle haben mir schon einiges an abverlangt.
An einem Berg bin ich ein Mann begegnet der dort Pause gemacht hat, aber eigentlich in die andere Richtung unterwegs war und als ich dann ungefähr 10 km Meter weiter Berg auf getigert bin stand er plötzlich aus dem nichts hinter mir, es kam heraus, dass er auch nach Halle unterwegs ist.
Nach 20 Minuten eines sehr intensiven Gespräches hat er plötzlich an einem Feldweg seine Nitro Flasche am Fahrrad gezündet und wart nicht mehr gesehen.
Anscheinend habe ich irgend etwas in ihm ausgelöst, dass ihr blitzartig das Weite suchen und ganz schnell vor mir flüchten musste. Das lustige war, das ich ,,just in this moment“ mit meinem Schnürsenkel in Paula’s Pedale verfangen habe und zum Anhalten genötigt worden bin und somit bestimmt 10 Minuten gebraucht habe um mich selbstständig aus dieser misslichen Lage zu befreien.
Es war Auf jeden Fall lustig, dass ein Mensch ohne sich zu verabschieden in einer rasenden Geschwindigkeit von mir davon fährt.
Im weiteren Verlauf habe ich einfach nur die Landschaft genossen, da der Weg wirklich einfach zu beschreiten war. Jedoch hab ich gegen 20:00 Uhr gemerkt dass mein Kreislauf und mein ganzer Gemütszustand langsam nach einer Pause lechzte.
Ich mich deshalb kurz vor Halle bei Angersdorf auf einem Kornfeld mit meiner Decke niedergelassen. Vorher habe ich noch an einer Haustür nach etwas Wasser gefragt und das Wasser gegen meine Grissinis von der lieben Doreen getauscht.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Henry aus Halle mich schon kontaktiert um das Abendessen einzuplanen aber irgendwie habe ich für die letzten 10 km noch weitere 2 Stunden gebraucht, da ich ständig nach dem Weg aufgrund einer Straßensperrung fragen musste und alles fotografisch festhalten wollte.
Das Ganze hat Henry schon ziemlich auf die Probe gestellt.
Die letzten zwei Tage führe ich mit ihm in seinem Penthouse fast so etwas wie eine normale Beziehung. Er wäscht meine Schlüpfer kocht für mich und ich versuche Ordnung zu halten. Putze seiner Fenster fahre mit ihm zum Kundentermin und schaue mir derweil Dessau an.
Wir reden den ganzen Tag offen und ehrlich über all das was uns bewegt.
Da ich zur Zeit ziemlich übermüdeten bin melden sich meine ganzen Schmerzen in der Hüfte im Fußgelenk in der Schulter und am Knie. Aus diesem Grundversuche ich jetzt erst einmal mit entzündungshemmenden Medikamenten und etwas Ruhe bis Freitag morgen zu pausieren, um dann frisch und munter nach Berlin aufzubrechen um viele weitere schöne Dinge für Dich, mich uns zu erleben.